Am 22. Mai 2023 startete die Railweek 2023 am RailCampus in Minden. Sie findet in Kooperation des Instituts für Wissenschaftsdialog der Technischen Hochschule OWL und des RailCampus OWL statt. Auszubildende aus Preußisch-Oldendorf und Kirchlengern, ein Absolvent eines freiwilligen sozialen Jahres auf Düsseldorf und Studierende aus Berlin, Bayreuth, Bad Oeynhausen, Vlotho, Lemgo, Bielefeld, Minden und Loxstedt sind gespannt, was sie in dieser Woche erwartet.
An Tag 1 standen u.a. das Kennenlernen der Teilnehmenden, eine Einführung in Design Sprint und die Ideenfindungsworkshops sowie Impulsvorträge zum Thema „Mobilität der Zukunft“ auf dem Programm. Des Weiteren stellten sich die projektgebenden Unternehmen vor und ein Teilnehmer der Railweek 2022 berichtete von seinen Erfahrungen und von dem Projekt, das seine Gruppe erarbeitet hatte.
„Wir machen die Bahn fit für eine nachhaltige, vernetzte Mobilität“ – so lautete das Motto des 1. InnoDay des RailCampus OWL am 08. Mai 2023, bei dem sich alles um aktuelle Trends und Neuigkeiten rund um das Thema „Schiene“ drehte.
Die rund 130 Teilnehmer/-innen nutzten die Gelegenheit, um sich zu innovativen Produkten, Lösungen und Prozessen auszutauschen. Hans-Peter Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Systemtechnik GmbH, CTO DB AG, sprach in seiner Begrüßung über Innovationen und Herausforderungen im Bahnbetrieb. Aktuell konzentriere man sich auf eine starke Technik zur Lösung der Produktionsprobleme. Ein weiterer Schwerpunkt sei die grüne Bahn. „Unser Arbeitsprogramm umfasst drei Ziele: erstens, die Systemkapazität erhöhen, zweitens, die Assetverfügbarkeit sowie die Kosten verbessern und drittens, den Strukturwandel meistern“, so Hans-Peter Lang. „Gemeinsam wollen wir die Lieferfähigkeit und Angebotsqualität gegenüber unseren Kunden steigern und mit kosteneffizienten Lösungen das technologische Gesamtsystem gestalten.“
Anschließend moderierte Jürgen Tuscher, Geschäftsführer RailCampus OWL, das Programm. Die Themenfelder der Fachvorträge und der vielfältigen Ausstellung reichten von autonomen und automatisierten Bahnsystemen über datenbasiertes Life Cycle Management bis zu vernetzter Transport-Logistik für Personen und Güter. Abgerundet wurde das Programm mit Rundgängen durch verschiedene Labore und Prüfstände und der MonoCab-Besichtigung. Im Anschluss gab es Möglichkeiten zum Netzwerken und zum Austausch.
2 Experten – 2 Blickwinkel – 1 Thema, so kann vereinfacht unser Format „Schienengespräche“ zusammengefasst werden.
Wir freuen uns, dass wir Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, und Dr. Tobias Fischer, Leiter Technik TecLab, TTL, Deutsche Bahn AG, als Experten für das Thema „Alternative Kraftstoffe und Antriebe“ gewinnen konnten. Sie werden aus ihren Blickwinkeln heraus diskutieren.
Freuen Sie sich auf einen spannenden Austausch zu einem interessanten Thema. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Freitag, 31. März 2023
13 Uhr bis max. 14 Uhr via Teams
Klicken Sie hier, um an der Veranstaltung teilzunehmen:
Etwas Besonderes für junge Menschen ab 18 Jahren ist die Railweek OWL 2023. Sie findet vom 22. bis 26. Mai 2023 in Minden auf dem Gelände des RailCampus OWL und der DB Systemtechnik statt. Das Institut für Wissenschaftsdialog der Technischen Hochschule OWL und der RailCampus OWL mit allen beteiligten Partnern laden Studierende, Auszubildende und Berufsschüler/innen zu dieser Projektwoche unter dem Thema „Der Ideenzug nimmt Fahrt auf“ ein.
In interdisziplinären Projektteams wird dabei an den anstehenden Herausforderungen im Kontext Bahn und Mobilität der Zukunft gearbeitet. Die Teilnehmenden entwickeln neue Ideen und setzen diese kreativ um. Spannende Workshops und Gespräche mit Experten ergänzen das Format. Am Ende werden die Ideen einer Expertenjury präsentiert. Ein buntes Rahmenprogramm rundet die Woche ab. Für die Teilnehmenden ist die gesamte Veranstaltung sowie Kost und Logis kostenlos.
Wer möchte dabei sein? Anmeldeschluss ist der 17. April 2023.
Nach vier Jahren endlich wieder InnoTrans! Der RailCampus OWL, Minden, erläuterte im Mobility Talk auf dem Stand der DB AG, wie intelligente technische Systeme die Bahn für die Zukunft stärken. Forschung, Ausbildung, Zusammenarbeit und Transfer zwischen Wirtschaft und Hochschulen aber auch zwischen den Verkehrsträgern ermöglichen innovative Ansätze für eine digitale und automatisierte Bahn der Zukunft.
Die InnoTrans 2022 in Berlin
Die gesamte Welt der Verkehrstechnik und Mobilität traf sich vom 20.09. – 23.09.2022 auf der Weltleitmesse InnoTrans in Berlin. Nach vier Jahren fand die Messe zum 13. Mal wieder auf dem Berliner Messegelände statt und verzeichnete eine ähnlich große Nachfrage wie ihre Vorgänger.
Rund 140.000 Besucher aus über 131 Ländern kamen auf die Weltleitmesse. 2.834 Aussteller aus 56 Ländern waren vertreten. Auf dem Berliner Messegelände zeigten sie die gesamte Produkt- und Service-Vielfalt der Mobilitätsbranche und präsentieren Technologien für eine nachhaltige Mobilität zuerst.
Antworten von Studiengangsleiter Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule (FH) Bielefeld.
Die vier staatlichen Hochschulen in OWL haben den neuen Studiengang „Digitale Bahnsysteme“ auf die Schiene gesetzt. Wer hier studiert, lernt am Standort des RailCampus OWL in Minden, die Möglichkeiten von Digitalisierung und Mechatronik voll auszuschöpfen. Bis zum 30. September können sich Studieninteressierte noch unter www.fh-bielefeld.de/digitale-bahnsysteme bewerben. Studiengangsleiter Prof. Dr. Rolf Naumann erklärt im folgenden Interview, was das Studium zu bieten hat und warum es für technisch Interessierte eine gute Idee ist, sich hier einzuschreiben.
Für wen ist der neuen Bachelor-Studiengang „Digitale Bahnsysteme“ das Richtige?
Besonders geeignet ist der Studiengang für junge Menschen, die Interesse an Technik haben und die die Zukunft der Mobilität mitgestalten möchten. Der Schwerpunkt in der Technik liegt dabei auf Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Wenn man sich die Module des Studiengangs ansieht, könnte man auch sagen: Es ist ein Mechatronik-Studiengang mit vielen Informatik- und Elektronikanteilen und gleichzeitig eine „Grundbesohlung“ im System Bahn. Es wird aber nicht nur Theorie vermittelt: Praktischen Anteile in Form von Projekten und Praktika sind wesentlicher Teil des Studiums. Und da spielen wir die direkte Nähe zur Bahn aus, denn was gibt es besseres als die Praxis direkt vor Ort auf dem Gelände des RailCampus OWL beziehungsweise der DB Systemtechnik in Minden zu lernen? Und es gibt weitere Unternehmen, die sich engagieren: Harting, Wago, DB Cargo und bald ganz sicher auch weitere.
Das Fort B auf dem Gelände der DB Systemtechnik in Minden könnte nach einer Renovierung den RailCampus OWL beherbergen. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)
Bis wann kann man sich noch bewerben?
Bewerben kann man sich noch bis 30.09.2022. Es ist also noch ein bisschen Zeit, alle Unterlagen zusammenzustellen, die für die Einschreibung notwendig sind. Dann allerdings geht es auch gleich los am 04.10.2022 mit den Vorlesungen. Der Bewerbungs- und Einschreibeprozess wird von der FH Bielefeld übernommen, die den Studiengang gemeinsam mit der TH OWL und den Universitäten Bielefeld und Paderborn entwickelt – alles wie die oben genannten Unternehmen Gründungsmitglieder des RailCampus OWL e.V.
Kann ich nach dem Studium nur bei einem Bahnunternehmen oder einem Zulieferer aus diesem Feld arbeiten?
Nein! Alles andere ist auch möglich. Sie können sich als ausgebildeter Ingenieur „Digitale Bahnsysteme“ auf alle Stellen im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik bewerben und haben sicher sehr gute Berufsaussichten. Noch schöner würde ich es allerdings finden, wenn Ihnen das Studium so viel Spaß gemacht hat, dass Sie dann auch einen Master machen wollen. Hier sind wir gerade in der Vorplanung des Masterstudiengangs „Intelligente Bahnsysteme“.
Was muss technologisch passieren, damit Bahntechnologie noch moderner und nachhaltiger wird?
Die Digitalisierung ist notwendig, kann aber natürlich nicht alles leisten, denn es müssen weiterhin Züge gebaut und betrieben werden – und zwar durch Menschen und Technik, die man anfassen kann. Insbesondere die Kapazitäten stehen im Moment im Fokus. Hier kann die Digitalisierung zusammen mit der Technik einen wichtigen Beitrag leisten: beispielsweise durch autonomes Fahren, durch vorausschauende intelligente Wartung und Instandhaltung sowie durch eine intelligente Verknüpfung von Mobilitätsangeboten. Nachhaltigkeit spielt bei all diesen Themen eine wesentliche Rolle und wird immer mitgedacht – das ist mittlerweile selbstverständlich. Noch etwas ist wichtig: Heute neu angeschaffte Schienenfahrzeuge haben eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. In dieser Zeit wird sich vieles verändern und verbessern. Um die Bahn moderner und nachhaltiger zu machen, müssen also auch die Bestandsfahrzeuge immer mitgedacht werden. Wir entwickeln ja nicht „auf der grünen Wiese“!
Kann die Bahn eine Schlüsselrolle für die Mobilität der Zukunft übernehmen?
Die Bahn ist im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern effizienter, nachhaltiger, sicherer und hat viel höhere Transportkapazitäten. Wenn der benötigte Strom klimaneutral erzeugt wird, haben wir sofort ein klimaneutrales Verkehrsmittel. Die Verfügbarkeit ist eigentlich auch sehr hoch, wenngleich es immer noch „Luft nach oben“ gibt. Diesen ganzen Vorteilen steht natürlich die Spurgebundenheit als Nachteil gegenüber. Man kann nicht mal eben abbiegen oder eine Haltestellte vor jede Haustür bauen. Hier haben Auto und Lkw Vorteile. Somit kommt es auf eine kluge Verknüpfung an, womit wir wieder bei der Digitalisierung wären.
„Auf eine intelligente Verknüpfung von Mobilitätsangeboten kommt es an“: Prof. Naumann checkt seine Apps im ICE. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)
Stimmt es, dass Sie „der“ Experte für Seitenwinduntersuchungen von Personenzügen in Deutschland sind?
„Der“ Experte ist vielleicht etwas zu viel gesagt, aber es ist richtig, dass ich das Thema Seitenwind und Nachweis der Sicherheit seit annähernd 20 Jahren auf nationaler und europäischer Ebene bearbeite und dass es nur wenige Personen gibt, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen. Als Sachverständiger des Eisenbahnbundesamtes bin ich als Gutachter in viele Zulassungsprozesse von Schienenfahrzeugen eingebunden. Das ist eine sehr spannende Aufgabe! Man kann an etwas mitarbeiten, dass direkte positive Auswirkungen hat, also für mehr Sicherheit sorgt.
Mal ehrlich: Sind Sie ein Bahn-„Nerd“?
Also, ich bin kein „Pufferknutscher“ und habe zu Hause auch keine Modelleisenbahn, wenn Sie das meinen. Man muss auch kein Fan sein, um unseren neuen Studiengang gut zu finden. Da geht es einfach darum, technisch auf der Höhe der Zeit zu sein und die Möglichkeiten von Digitalisierung und Mechatronik voll auszuschöpfen im Interesse einer nachhaltigen Mobilität. Ein bisschen Bahn-Freak bin ich allerdings durchaus. Es ist einfach ein tolles technisches System mit einer langen Tradition. Da gibt es schon eine emotionale Bindung, auch durch meine langjährige Tätigkeit bei der Deutschen Bahn.
Prof. Dr. Rolf Naumann vor dem ICE der ersten Generation bei der DB Systemtechnik in Minden. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)